Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl gilt als potenter Allrounder, der bei vielen verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen seinen Einsatz findet. Als unterstützendes Mittel wird es u.a. bei Akne, Asthma, Arthritis, Diabetes und Pilzinfektionen empfohlen. Die besonderen Wirkungsweisen sollen darüber hinaus bei einer regelmäßigen Einnahme den gesamten Herz- und Blutkreislauf unterstützen. Stetig werden weitere Anwendungsgebiete des Schwarzkümmelöls untersucht. Bisher konnten vereinzelte Potentiale bei der unterstützenden Krebsbehandlung und bei Epilepsie festgestellt werden. Auch in der Veterinärmedizin wird Schwarzkümmelöl empfohlen.

Schwarzkümmelöl bei Akne

Die häufigste chronische und entzündliche Erkrankung der Haut stellt Akne vulgaris dar. Dies ist eine Hauterkrankung, die vor allem bei jüngeren Menschen einsetzt. Aber auch Erwachsene sind von Akne betroffen. Akne ist eine hormonbedingte Hauterkrankung, die oftmals in der Pubertät ausgelöst wird. Eine Akne tritt in vielen verschiedenen Ausprägungsformen auf. Sie zeigt sich in Form von Pickeln und entzündlichen Erhebungen unter der Haut. Diese treten vorwiegend im Gesicht auf. Bei stärkeren Ausprägungen der chronischen Hauterkrankung sind auch der Rücken und/oder das Dekolleté von Akne betroffen.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Über Waschcremes bis hin zu stärkeren Behandlungen bei einem Hautarzt haben Betroffene eine große Auswahl. Dennoch sind viele Betroffene insbesondere mit stärkeren, chemischen Behandlungen unzufrieden. Diese Behandlungen sind kostspielig und zeigen selten die gewünschte Wirkung. Daher greifen viele Verbraucher auf pflanzliche Mittel zurück.

Seit Jahrhunderten werden Kräuter zur Behandlung von Hauterkrankungen empfohlen. Aufgrund der vielfältigen Wirkungsweisen soll Nigella Sativa entzündungshemmend auf Akne wirken. Eine regelmäßige Einnahme sowie das direkte Auftragen auf die betroffenen Stellen unterstützt die Haut während dem Heilungsprozess.

Eine irakische Studie aus dem Jahr 2010 untersuchte die positiven Wirkungsweisen von Schwarzkümmelöl auf Akne. An dieser Studie nahmen insgesamt 93 Patienten im Alter zwischen 13 und 23 Jahren teil. Die Probanden litten an mäßigen Aknebeschwerden im Gesicht. Über einen Zeitraum von 2 Monaten nutzten 47 Patienten Schwarzkümmelöl, 46 Probanden verwendeten eine Kontrolllösung ohne Schwarzkümmel. Nach Ablauf des Studienzeitraumes stellten die Forscher eine signifikante Verringerung der Aknezeichen und Entzündungen fest. Bei der Kontrollgruppe war keine Verbesserung zu erkennen. Die Forscher fassten zusammen, dass Schwarzkümmelöl viele Potentiale für eine unterstützende Therapie bei Akne vulgaris vorweise.

Schwarzkümmelöl bei Asthma

Asthma ist eine chronische und entzündliche Erkrankung der Lungen und Atemwege. Asthmatiker leiden unter Atemnot und starken Hustenanfällen, oftmals bei Anstrengungen. Mit einer ärztlichen Behandlung, Medikamenten und einem gesunden Lebensstil können Symptome von Asthma gelindert werden.

Schon in der traditionellen Medizin wird Schwarzkümmelöl für Asthmabeschwerden genutzt. Insbesondere die entzündungshemmende Wirkungsweise des Wirkstoffes Thymochinon soll sich positiv auf die Atemwege auswirken und bronchiale Beschwerden lindern.

Die Wirkung von Schwarzkümmelöl auf Asthmabeschwerden untersuchten die Forscher Boskabady et al. An der Studie nahmen 29 Patienten mit Asthma teil. Diese wurden nach dem Zufallsprinzip in eine Kontrollgruppe mit 14 Patienten und eine Studiengruppe mit 15 Patienten eingeteilt. Während die Kontrollgruppe ein Placebo einnahmen, wurde der Studiengruppe ein Extrakt aus Schwarzkümmel verabreicht. Die Studie wurde über einen 3-monatigen Zeitraum durchgeführt. Am Ende der Studie stellten die Forscher fest, dass sich die Asthmasymptome, die Häufigkeit der Symptome sowie die Atemnot in der Brust im Vergleich zum Beginn der Studie bei der Studiengruppe signifikant verbesserten. Die Forscher fassten zusammen, dass Schwarzkümmelöl bei einer regelmäßigen Einnahme prophylaktisch und unterstützend aus Asthmasymptome wirken kann. Eine fachkundige, medikamentöse Behandlung sei dennoch essentiell.

Schwarzkümmelöl bei rheumatoider Arthritis

Etwa 0,8 % der erwachsenen Bevölkerung leidet an der entzündlichen Gelenkerkrankung. Die rheumatoide Arthritis wird im Volksmund als Rheuma abgekürzt. Betroffene leiden unter geschwollenen und schmerzenden Gelenken an den Händen oder Füßen. Im weiteren Verlauf der Entzündung können die Gelenke stark verformen. Eine konsequente und fachkundige Therapie durch einen Facharzt ist bis heute die erfolgsversprechende Behandlungsmöglichkeit. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, greifen viele Verbraucher auf pflanzliche Mittel, wie z.B. das Schwarzkümmelöl, zurück.

Ob Schwarzkümmelöl wirklich bei rheumatoider Arthritis helfen kann, untersuchte eine klinische Studie der Universität Kairo. An dieser Studie nahmen insgesamt 40 weibliche Patienten teil, die an rheumatoider Arthritis litten. Die Einnahme von Schwarzkümmelöl in Kapseln erfolgte innerhalb eines 1-monatigen Zeitraums. Nach Ablauf des Studienzeitraumes beurteilten die Forscher die Krankheitsaktivität. Nach einer regelmäßigen Einnahme von Nigella Sativa verringerte sich die rheumatoide Aktivität signifikant. Darüber hinaus wurde eine deutliche Verbesserung der geschwollenen Gelenke und der morgendlichen Steifheit festgestellt. Schwarzkümmelöl besitzt demnach große Potentiale bei der unterstützenden Behandlung von rheumatoider Arthritis. Vollkommen therapieren kann das pflanzliche Mittel die Beschwerden allerdings nicht.

Schwarzkümmelöl bei Diabetes

Diabetes mellitus oder Zuckerkrankheit tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produziert und der Körper das produzierte Insulin nicht effektiv verwerten kann. Der Blutzuckerspiegel steigt als Folge stark an. Eine unbehandelte Diabetes kann zu schwerwiegenden Schäden von Organen, Nerven und Blutgefäßen führen. Daher ist es essentiell, den Blutzuckerspiegel durch eine ärztliche und medikamentöse Behandlung auf ein gesundes Level zu senken. Auch eine nicht-medikamentöse Behandlung unterstützt die Verbesserung der Blutzuckerwerte. Dabei stehen vor allem eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung im Mittelpunkt.

Schwarzkümmelöl wird seit geraumer Zeit als unterstützendes und blutzuckersenkendes Mittel bei Diabetes genannt. In der traditionellen Medizin des Nahen Ostens und Nordafrikas ist Nigella Sativa bereits seit vielen Jahren ein bewährtes, antidiabetisches Mittel. Verschiedene Studien konnten diese Aussage belegen.

In der Studie von A. Benhaddou-Andaloussi et al. wurde die antidiabetische Wirkung von Schwarzkümmelöl an diabetischen Rennmäusen untersucht. Über 4 Wochen wurde den Rennmäusen das Schwarzkümmelöl über eine Magensonde verabreicht. Zusätzlich wurde eine diabetische Kontrollgruppe beobachtet, die kein Schwarzkümmelöl einnahm. Am Ende der Studie wurde ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt. Dieser zeigte, dass Schwarzkümmelöl einen positiven Effekt auf die Blutzuckerwerte hat. Eine tägliche Einnahme von Nigella Sativa führte zu einer allmählichen Abnahme des Blutzuckerspiegels. Darüber hinaus senkte Schwarzkümmelöl die Insulinresistenz im Organismus.

Die indischen Forscher um A. O. Bamosa führten eine Studie an insgesamt 94 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 durch, um die Potentiale von Schwarzkümmelöl zu erforschen. 3 Monate lang nahmen die Probanden Schwarzkümmelöl oral ein. Durch eine regelmäßige Überprüfung des Nüchternblutzuckers wurde die Wirkung von Nigella Sativa überprüft. Schon eine niedrige Dosierung von 2 g Schwarzkümmelöl pro Tag zeigte einen positiven Effekt auf den Blutzuckerspiegel. Die Forscher stellten fest, dass Schwarzkümmelöl ein ergänzendes und pflanzliches Mittel für die unterstützende Therapie von Diabetes-Typ-2 ist.

Schwarzkümmelöl bei Pilzinfektionen

Pilzinfektionen können den gesamten Organismus betreffen. Dabei breiten sich schädliche Pilze oder Hefen auf oder im lebenden Gewebe aus und lösen so eine Infektion aus. In der Regel wird eine Pilzinfektion mit sogenannten Antimykotika behandelt. Immer größer wird jedoch das Interesse an pflanzlichen Antipilzmitteln.

Die Inhaltsstoffe des Schwarzkümmelöls werden als antimykotisch bezeichnet und bei Pilzinfektionen als pflanzliche Alternative und Ergänzung empfohlen. Da Schwarzkümmelöl im Gegensatz zu herkömmlichen, chemischen Mitteln recht mild ist, ist das Nahrungsergänzungsmittel besonders bei weniger starken Infektionen ein beliebtes Mittel.

Der Forschungsbericht von E. M. Yimer et al. fasst zusammen, dass Schwarzkümmelöl hauptsächlich durch den Inhaltsstoff Thymochinon eine antimykotische, daher eine pilzabtötende Wirkung besitzt. Das enthaltene ätherische Öl hilft gegen Stämmen von Hefen, Dermatophyten und Fadenpilzen.

Schwarzkümmelöl für den Herz- und Blutkreislauf

Das Herz-Kreislauf-System ist für den Körper essentiell. Er pumpt das Blut durch die Blutgefäße und versorgt so alle Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Im Mittelpunkt des Herz-Kreislauf-Systems steht das Herz. Dieser Muskel sorgt dafür, dass das Blut ohne Probleme durch den Körper fließt.

Durch den heutigen Lebensstil, der von weniger Bewegung und mehr fettiger Ernährung geprägt ist, wird der Herz- und Blutkreislauf stärker belastet. Häufiger entstehen verschiedene Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder koronare Herzkrankheiten, an denen immer mehr Menschen leiden. Werden diese Krankheiten nicht ärztlich behandelt, können schwerwiegende Schäden der Organe und Blutgefäße entstehen.

Schwarzkümmelöl wird aufgrund seiner vielfältigen Wirkungsweisen als unterstützendes Mittel bei Hypertonie (Bluthochdruck) und Herzerkrankungen genannt. Hierbei ist zu beachten, dass Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in erster Linie von einem Arzt untersucht werden müssen. Dennoch ist Schwarzkümmelöl insbesondere als unterstützendes Mittel während der normalen Behandlung geeignet.

In einer Placebo kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit der Behandlung von Bluthochdruck mit Nigella Sativa untersucht und bestätigt. 119 Teilnehmer zwischen 35 und 50 Jahren mit leichtem Bluthochdruck nahmen 2 Mal täglich in einem 8-wöchigen Zeitraum Schwarzkümmelöl oral ein. Am Ende der Studie konnten die Forscher F. Dehkordi und A. Kamkhah feststellen, dass die regelmäßige Einnahme von Schwarzkümmelöl den Bluthochdruck der Teilnehmer im Vergleich zum Beginn der Studie signifikant verringerte. Darüber hinaus zeigten sich keine Komplikationen oder gesundheitlichen Beschwerden.

Eine pakistanische Studie untersuchte den Effekt von Nigella Sativa auf Hyperlipidämie. Bei einer Hyperlipidämie ist der Cholesterinspiegel, die Triglyceriden und die dazugehörigen Lipoproteinen im Blut erhöht, Blutgefäße können dabei durch Cholesterinablagerung verengen. Bei einer fehlenden Behandlung entstehen Durchblutungsstörungen. Diese schädigen Organe, wodurch es zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen kommen kann.

In der Studie wurden 84 Albino-Ratten täglich ein Schwarzkümmel-Extrakt verabreicht. Am Ende der Studie stellten die Forscher um S. A. Ali fest, dass Nigella Sativa die Entwicklung von Hyperlipidämie signifikant niedriger war. Die Forscher fassten zusammen, dass eine Nahrungsergänzung mit Schwarzkümmelöl unterstützend bei Hyperlipidämie wirken kann.

Schwarzkümmelöl und Krebs

Die hochwertigen und vielseitigen Wirkstoffe des Schwarzkümmelöls sind für den gesamten Organismus förderlich. Daher wurde schnell angenommen, dass Schwarzkümmelöl bei der unterstützenden Krebsbehandlung eingesetzt werden kann.

In der Forschung gibt es vereinzelt erste Studien, die diese Annahme an menschlichen Krebszellen untersuchen. Es ist zu beachten, dass Schwarzkümmelöl ein Nahrungsergänzungsmittel ist. Eine Krebsbehandlung kann nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt und einer entsprechenden medikamentösen Therapie stattfinden.

Die Forscher um E. S. Al-Sheddi et al. untersuchten den positiven Effekt von Schwarzkümmel an menschlichen Lungenkrebszellkulturen. Die Forscher testeten dabei Schwarzkümmelsamenextrakte und ein hochwertiges Öl. Sie konnten dabei feststellen, dass sowohl Extrakte als auch Öl aus Schwarzkümmel eine zytotoxische Wirkung auf die Zellen haben. Die bedeutet, dass Schwarzkümmelöl bei der Neutralisierung und Abtötung von menschlichen Krebszellen in der Lunge unterstützend wirken kann. Die Forscher hielten fest, dass Nigella Sativa ein vielversprechendes Antikrebspotential aufweist, das in weiteren Studien weiter erforscht werden sollte.

Doxorubicin ist ein Arzneistoff, der in der Chemotherapie eingesetzt wird. Er weist eine starke Anti-Krebs-Wirkung auf und ist eine der Hauptstützen in der heutigen Krebstherapie. Die Forscher K. Effenberger-Neidnicht und R. Schobert stellten die These auf, dass der Hauptwirkstoff Thymochinon einen unterstützenden Effekt auf Doxorubicin und somit auf die erfolgreiche Krebsbehandlung hat. In dieser Labor-Studie wurde eine Kombination von Doxorubicin und Thymochinon an menschlichen Krebszellen getestet. Dabei konnten die Forscher feststellen, dass die Kombination der beiden Stoffe apoptotisch wirkt und daher den Zelltod von Krebszellen fördert. Sie fassten zusammen, dass Thymochinon ein „Booster“ für die Anti-Krebs-Wirkung des Arzneistoffes Doxorubicin in einigen Krebszelllinien sei.

Schwarzkümmelöl und das Potential bei epileptischen Anfällen

Epilepsie als Krankheitsbild ist vielfältig und oftmals sehr unterschiedlich. Das wiederholte Auftreten von epileptischen Anfällen ist der gemeinsame Nenner der Epilepsie. Eine Epilepsie wird als chronische Erkrankung des Zentralnervensystems klassifiziert, an der sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene erkranken können. Am häufigsten wird Epilepsie aber bei Kindern und Jugendlichen bis zum 20. Lebensjahr diagnostiziert. Im Mittelpunkt einer Therapie steht in der Regel eine medikamentöse Behandlung. Weitere Therapieformen ersetzen eine medikamentöse Behandlung nicht, sondern unterstützen diese nur.

Trotz der zahlreichen Epileptika sind etwa 15 % der Anfälle im Kindesalter therapieresistent. In der traditionellen Medizin ist bekannt, dass Schwarzkümmelöl und der Hauptwirkstoff Thymochinon krampflösend wirkt. Die Forscher J. Akhondian et al. untersuchten in einer Pilot Studie den krampflösenden Effekt des Wirkstoffes. 22 Probanden nahmen an dieser Placebo kontrollierten Studie teil und wurden in 2 Gruppen eingeteilt. Die 1. Gruppe erhielt in einem Zeitraum von 4 Wochen Thymochinon aus Schwarzkümmelöl als Zusatztherapie. Die 2. Gruppe erhielt ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verringerung der Anfallshäufigkeit und einen signifikanten Unterschied zwischen der Thymochinon- und Placebo-Gruppe. Thymochinon hatte bei Kindern mit Anfällen eine antiepileptische Wirkung. Diese Annahme soll aber in weiteren Studien erforscht werden.

Schwarzkümmelöl in der Veterinärmedizin

Auch für Haustiere ist Schwarzkümmelöl geeignet. Insbesondere die entzündungshemmenden Eigenschaften können bei Haustieren unterstützend wirken. Schwarzkümmelöl wird bei Tieren mit Allergiesymptomen und rheumatoider Arthritis eingesetzt.

In Schwarzkümmelöl sind einige Stoffe wie u.a. Terpene in kleinen Mengen vorhanden. Katzen fehlen wichtige Enzyme, um diese Stoffe in ihrem Organismus zu verarbeiten. Selbst kleine Mengen Öl können bei Katzen eine Vergiftungserscheinung auslösen. Daher sollte auf den Einsatz von Schwarzkümmelöl bei Katzen verzichtet werden.

Der Einsatz von Schwarzkümmelöl ist bei Hunden und Pferden unbedenklich. Das pure Öl wird einfach in das Trinkwasser gegeben oder unter das Futter gemischt. Auch Kapseln können leicht in das tägliche Futtermittel gemischt werden.