Konjakwurzel
Konjakwurzel – Inhaltsstoffe, Wirkungen und Anwendungen
Die Wurzel mit dem besonderen Glucomannan
Ein paar Kilos mehr auf den Rippen ist in der Regel nicht schlimm. So lange die Ernährung ausgewogen und die Bewegung regelmäßig ist, belasten wenige Kilos den Körper nicht. Wenn das Gewicht aber stetig steigt, wird auch der Körper gesundheitlich stark belastet. Übergewicht ist in vielen westlichen Ländern ein wachsendes Problem und Betroffene hoffen auf Unterstützung beim Abnehmen. Neben Sport und einer gesunden Ernährung vertrauen einige Menschen daher auch auf Nahrungsergänzungsmittel. Diese natürlichen Mittel sollen den Körper durch wertvolle Inhaltsstoffe unterstützen, aber nicht alle Produkte sind wirklich hilfreich.
Glucomannan aus der Konjakwurzel wird seit einigen Jahren als Nahrungsergänzungsmittel während einer Diät empfohlen. Der Wirkstoff Glucomannan ist ein Kohlenhydrat, welches an Stärke erinnert und viel Flüssigkeit bindet. So soll es das Sättigungsgefühl früher herbeiführen und wirkungsvoll beim Abnehmen unterstützen.
Konjakwurzel
- Wissenschaftlicher Name: Amorphophallus Konjac
- Herkunft: Die Konjakwurzel wird im ostasiatischen Raum angebaut
- Inhaltsstoffe: Glucomannan, eine stärkeähnliche Substanz aus verzweigten Kohlenhydratketten.
- Wirkung: Glucomannan ist ballaststoffreich. Wird Konjakwurzel eingenommen, quellen diese im Magen auf, verdicken dort Flüssigkeit und sorgen für ein vorzeitiges Sättigungsgefühl.
- Anwendung: Nahrungsergänzungsmittel mit Konjakwurzel Glucomannan werden insbesondere während einer Diät empfohlen. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigte die Wirkung von Glucomannan.
- Nebenwirkung: Glucomannan sollten nur nach Herstellerempfehlung und mit genügend Flüssigkeit eingenommen werden. Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Übelkeit können auftreten. Die Einnahme sollte pausiert werden, wenn diese Beschwerden nicht abklingen. Wird die Dosierung hingegen erhöht, kann es zu einem Darmverschluss kommen. Ein Arztbesuch ist dann essentiell.
Die Herkunft von Konjakwurzel
Die Konjakwurzel ist die Knolle der Teufelszunge (wissenschaftlicher Name: Amorphophallus Konjac), einer asiatischen Kübelpflanze. Die Pflanze ist auch als „Aronstab“ und „Tränenstab“ bekannt. Das Besondere der Pflanze ist aber nicht die rötliche Blüte, sondern die runde Knolle. Diese gilt in Asien als Delikatesse und wird dort schon seit über 3.000 Jahren kultiviert.
Das ursprüngliche Anbaugebiet findet sich in Vietnam. Heutzutage wird die Knolle im gesamten ostasiatischen Raum angebaut. Die Konjakwurzel ist in Japan, China und Indonesien besonders beliebt. Dort wird die Wurzel getrocknet und zu feinem Pulver weiterverarbeitet. Dieses wird für verschiedene Lebensmittel, wie z.B. für die sogenannten Shirataki-Nudeln, verwendet. Darüber hinaus wird das Konjakwurzel-Extrakt auch als Verdickungsmittel für Soßen genutzt.
In Deutschland ist das Extrakt als Nahrungsmittel zugelassen und wird, wenn auch selten, für die Herstellung einiger Lebensmittel wie Nudeln oder Soßenbinder genutzt. Weitaus öfter wird das Extrakt als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Die Fähigkeit, Flüssigkeiten zu binden, soll insbesondere beim Abnehmen unterstützend wirken. Dieser gewichtsreduzierende Effekt der Konjakwurzel wird daher seit einigen Jahren in der Medizin erforscht.
Die Inhaltsstoffe der Konjakwurzel
Die Konjakwurzel besitzt eine Vielzahl an Vitalstoffen. Der wichtigste Inhaltsstoff ist aber das Glucomannan. Dieser besondere Wirkstoff ist ein Zusammenschluss stärkeähnlicher Substanzen aus verzweigten Kohlenhydratketten. Kurz gesagt ist Glucomannan ein natürlicher Ballaststoff. Dieser Stoff aus der Konjakwurzel kann vom Körper nur teilweise bis gar nicht verdaut werden, bindet dafür aber einen großen Flüssigkeitsanteil. So wird dem Körper ein frühes Sättigungsgefühl signalisiert.
Die Nährstoffbilanz von Glucomannan ist äußerst hochwertig. Darüber hinaus hat Glucomannan einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit. Aufgrund dieser Eigenschaften gilt Glucomannan als wirkungsvoller Unterstützer während einer Diät. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigte die unterstützende Wirkung von Glucomannan bei einer Diät.
Das getrocknete Extrakt der Konjakwurzel besteht zu rund 40% aus Glucomannan.
Neben dem Glucomannan sind in der Konjakwurzel noch weitere Inhaltsstoffe wie Glucose, Proteine und Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Mangan, Kupfer sowie Kobalt enthalten. Glucose und Proteine versorgen den menschlichen Körper mit Energie, die Mineralstoffe unterstützen viele verschiedene Prozesse im Körper.
Wirkung und Anwendung der Konjakwurzel
Glucomannan aus der Konjakwurzel gilt als ein sehr hochwertiges und potentes Nahrungsergänzungsmittel, welches insbesondere während Diäten empfohlen wird, da es ein Sättigungsgefühl suggeriert und eine hervorragende Nährstoffbilanz besitzt. Darüber hinaus gehen einige Mediziner davon aus, dass Glucomannan einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat.
Glucomannan Konjakwurzel während einer Diät
Übergewicht ist in den Industrienationen kein unbekanntes Problem. Rund die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ist übergewichtig. Adipositas entsteht bei vielen Menschen durch einen unausgeglichenen Energiehaushalt. Über eine ungesunde, oftmals fetthaltige Ernährung werden viele Kalorien aufgenommen. Eine entsprechende Bewegung oder Sport, um die Kalorien zu verbrennen, fehlt. Die überflüssigen Kalorien werden dann vom Körper in Fettpolster umgewandelt. Auch eine genetische Veranlagung, psychologische Faktoren sowie spezielle Medikamente können die Gewichtszunahme beeinflussen.
Auf lange Sicht belastet Adipositas den gesamten Organismus und begünstigt verschiedene Erkrankungen. Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Gelenkschäden zählen zu den häufigsten Folgen von Übergewicht. Darüber hinaus begünstigt Adipositas auch eine Diabetes Typ-2 Erkrankung.
Übergewicht kann behandelt werden. Eine Kombination von Sport und täglicher Bewegung sowie einer gesunden Ernährung ist das effektivste Mittel. Für viele Betroffene ist der Gewichtsverlust nicht einfach und sie hoffen auf Unterstützung über Nahrungsergänzungsmittel oder Diätpillen. Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist daher groß, aber nicht alle Mittel wirken wirklich unterstützend.
Glucomannan aus der Konjakwurzel gilt als wirkungsvolles Nahrungsergänzungsmittel bei Diäten. Diese Aussage wird seit einigen Jahren in der Medizin erforscht.
Die Forscher Keithley et al. untersuchten im Jahr 2013 die Sicherheit und Effizienz von Glucomannan. 53 leicht übergewichtige Teilnehmer wurden für die Studie ausgewählt. In einem 8-wöchigen Zeitraum wurde der Hälfte der Teilnehmer ein Präparat mit 1,33 g Glucomannan verabreicht. Die übrigen Teilnehmer nahmen ein Placebo ein. Die Tabletten wurden mit genügend Wasser 3 Mal täglich eingenommen. Nach 8 Wochen stellten die Forscher fest, dass Glucomannan einen positiven Einfluss auf den Körper sowie den Gewichtsverlust haben kann. Für weitere Aussagen sei aber eine Langzeitstudie nötig.
Im Jahr 2018 führten die Forscher Maia-Landim et al. eine entsprechende Langzeitstudie durch. 214 Patienten mit Übergewicht oder Adipositas wurden 6 Monate lang von Medizinern mit Glucomannan und zusätzlich auch mit Garcinia Cambogia behandelt. Die Teilnehmer nahmen 2 Mal täglich Präparate ein. Am Ende der Studie konnten die Mediziner feststellen, dass die Verabreichung von Glucomannan das Gewicht reduzieren kann. Insbesondere in der Kombination mit gesunder Ernährung sowie Bewegung sei Glucomannan ein wirkungsvolles Nahrungsergänzungsmittel.
Aufgrund der Vielzahl an durchgeführten Studien bestätigte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit im Jahr 2010 die gesundheitsbezogenen Angaben im Zusammenhang mit Glucomannan aus der Konjakwurzel und der Verringerung des Gewichts. In Rahmen einer kalorienarmen Ernährung kann eine Tagesmenge von 3.000 mg Glucomannan zum Gewichtsverlust beitragen.
Glucomannan Konjakwurzel und Cholesterin
Cholesterin ist für den Menschen lebenswichtig. Der Stoff ist fettähnlich und ein essentieller Baustein für die Zellen. Es übernimmt viele verschiedene Aufgaben im Organismus und ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. So ist Cholesterin ein wichtiger Ausgangsstoff für die Bildung von Vitamin D sowie für die Produktion der Gallensäure. Einen Großteil des Cholesterins stellt der Körper selbst her, etwa ein Drittel wird über die tägliche Ernährung aufgenommen. Wird zu viel Cholesterin über die Ernährung aufgenommen, drosselt der Körper die eigene Produktion. Dies kann den Organismus aus dem Gleichgewicht bringen und schnell zu einem erhöhtem Cholesterinwert im Blut führen. Darüber hinaus können erhöhte Cholesterinwerte auch genetisch bedingt sein. Eine sogenannte Hypercholesterinämie gehört mit zu den häufigsten genetischen Stoffwechselerkrankungen in Deutschland.
Erhöhte Cholesterinwerte verursachen keine Beschwerden. Die Stoffwechselerkrankung wird daher oftmals erst nach einer gründlichen Blutuntersuchung entdeckt. Eine unentdeckte Hypercholesterinämie kann schwerwiegende Folgen für den Körper haben. Insbesondere eine Arteriosklerose, auch bekannt als Gefäßverkalkung, kann bei erhöhtem Cholesterin auftreten. Das überschüssige Cholesterin legt sich dabei in den Gefäßen ab. Dies kann wiederum das Risiko einer Herzkrankheit sowie einem Herzinfarkt erhöhen. Es ist daher essentiell, dass erhöhte Cholesterinwerte in Zusammenarbeit mit einem Arzt behandelt werden. Bei einer Therapie stehen die Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensstils an erster Stelle. Cholesterinreiche Lebensmittel sollten vermieden werden, stattdessen ist eine gesunde Ernährung essentiell. Auch genügend Bewegung kann den Cholesterinspiegel beeinflussen. Ändert sich der Cholesterinwert nach der Umstellung nicht, verschreibt der Arzt cholesterinsenkende Medikamente.
In der Forschung über die Konjakwurzel wurde vor einigen Jahren festgestellt, dass Glucomannan einen positiven Effekt auf die Cholesterinwerte haben kann. Die Forscher Ho et al. führten im Jahr 2017 eine Metaanalyse durch. Dabei studierten die Forscher Studien über den Zusammenhang von Konjakwurzel und der Verbesserung der Cholesterinkonzentration im Blut. Insgesamt 12 Studien mit 370 Teilnehmern wurden dabei überprüft, die einen Studienzeitraum von 3 bis 12 Wochen vorwiesen. Die Ergebnisse der Studien zeigten alle ein ähnliches Bild: Eine Einnahme von 3.000 mg Konjakwurzel täglich kann eine Senkung des Cholesterins unterstützen. Die Forscher hielten aber auch fest, dass sich die Forschung noch im Anfangsstadium befindet. Für genaue Aussagen sind weitere Langzeitstudien notwendig. Darüber hinaus kann die Konjakwurzel den Cholesterinwert nicht vollständig senken. Basis der Therapie ist eine gesunde Ernährung sowie viel Bewegung.
Welche Produkte mit Konjakwurzel gibt es im Markt?
Nahrungsergänzungsmittel mit Konjak Glucomannan bestehen in der Regel aus der getrockneten Konjakwurzel, die zu einem feinen Mehl gemahlen wird. Bei dieser Produktionsweise bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Das Extrakt wird dann entweder in Kapseln angeboten oder pur als Pulver verkauft.
Kapseln sind leicht einzunehmen und sicher in der Anwendung. Konsumenten sollten dabei die Herstellerempfehlungen beachten und die Kapseln mit genügend Wasser einnehmen.
Konjakpulver oder Konjakmehl ist in erster Linie zum Kochen gedacht. Es sollte niemals pur und ohne Flüssigkeit aufgenommen werden, denn das Glucomannan aus der gemahlenen Konjakwurzel hat eine aufquellende Wirkung. Gelangt das Pulver ohne ausreichend Wasser in die Speiseröhre, ist das Risiko gegeben, dass das Glucomannan schon dort aufquellt. Die Speiseröhre wird durch das Pulver verstopft. Ein starker Brechreiz und Atemnot können auftreten.
Verbraucher sollten das Pulver in Shakes, Säften oder Joghurts vermischen. Auch bei der Einnahme von Glucomannan über Shakes oder Joghurts sollte genügend Wasser bereitstehen.
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Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Konjakwurzel auftreten?
Das Glucomannan Extrakt quillt im Magen auf und sorgt für ein Sättigungsgefühl. Es arbeitet sowohl im Magen als auch im Darm, dabei können besonders bei der ersten Anwendung Magen-Darm-Beschwerden auftauchen. Blähungen und Verstopfungen zählen zu den ersten Nebenwirkungen und sind in der Regel normal und ungefährlich. Es empfiehlt sich, bei der ersten Einnahme erst mit niedrigeren Dosierungen zu beginnen. So kann sich der Körper an die wertvollen Inhaltsstoffe gewöhnen. Treten weitere Magen-Darm-Beschwerden auf, sollte die Einnahme pausiert werden. Klingen diese Beschwerden nicht ab, empfiehlt sich ein Arztbesuch.
Die Dosierungsvorschläge der Hersteller sollten beachtet werden. Wird zu viel Glucomannan eingenommen, ist die Belastung im Darm sehr groß. Es kann zu starken Verstopfungen kommen. Werden diese nicht erkannt und behandelt, ist das Risiko eines Darmverschlusses gegeben. Ein Arztbesuch ist dann essentiell.
In den Herstellerempfehlungen wird darüber hinaus angegeben, ob das Nahrungsergänzungsmittel für eine dauerhafte Einnahme geeignet ist. Einige Supplemente sind besonders für eine Kur geeignet und sollten nicht dauerhaft eingenommen werden.
Bei Glucomannan handelt es sich um ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel, welches nachweislich eine Diät unterstützen kann. Zu beachten ist aber, dass nicht alleinig auf Glucomannan vertraut werden sollte. Eine Diät ist nur mit einem ganzheitlichen Konzept erfolgreich. In diesem Konzept spielen auch eine gesunde Ernährung sowie genügend Sport eine wichtige Rolle.
Fazit
Ein richtiger Unterstützer während einer Diät, das ist die Konjakwurzel mit dem wichtigen Inhaltsstoff Glucomannan. Ursprünglich stammt die Wurzel aus Asien und wird dort als Nahrungsmittel genutzt. Seit einigen Jahren findet die Konjakwurzel auch ihren Weg nach Europa. Hier werden die positiven und flüssigkeitsbindenden Eigenschaften von Glucomannan während einer Diät geschätzt. Nachweislich kann eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln das Sättigungsgefühl früher herbeiführen und so optimal eine Abnehmphase unterstützen.
Die Wirkung von Glucomannan aus der Konjakwurzel wurde von zahlreichen Studien wissenschaftlich bestätigt. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigte in der Health Claims Verordnung die Wirkung von Glucomannan. Bei einer Dosierung von 3.000 mg täglich, die mit genügend Wasser eingenommen werden, kann ein gewichtsreduzierender Effekt eintreten. Zu beachten ist, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Glucomannan keine Wundermittel sind. Die Konjakwurzel ist ein wirkungsvoller Unterstützer während einer Diät. Für ein langfristiges Ergebnis ist die gesunde Ernährung sowie Sport essentiell.
Weitere Potentiale von Glucomannan bei der Therapie von erhöhtem Cholesterin im Blut werden erforscht, stehen wissenschaftlich aber noch am Anfang.
In der Regel gelten Nahrungsergänzungsmittel mit Glucomannan als sicher und nicht toxisch, wenn sie nach den Herstellerempfehlungen eingenommen werden. Wichtig ist, dass immer genügend Wasser während der Einnahme getrunken wird.
Weitere wissenswerte Artikel
Quellenangaben
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